Der aktuelle Preis für einen Motorradführerschein

Ein Motorradfahrer mit Schutzkleidung und Helm fährt auf einer kurvigen Landstraße mit markierten Fahrbahnlinien, umgeben von grüner Landschaft.
Quelle: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Generell benötigt man zum Führen eines Motorrads den entsprechenden  Führerschein. Mit dem Pkw-Führerschein Klasse B darf lediglich z.B. ein 50ccm Roller mit Höchstgeschwindigkeit 45 km/h gefahren werden.

Du würdest gerne 125 ccm Roller oder Motorrad fahren

Ja, definitiv… Motorrad fahren bedeutet Emotionale Freiheit, Spaß und viel gute Laune. Der Adrenalinausstoß kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz. Motorradfahren ist eine Lebenseinstellung: Sich den Wind um die Nase wehen lassen und leben…

(c) B.Eckert | Motorradfahren ist Lebensfreude und pure Emotion. Bedeutet: Fahre mit Verstand und sei der „bessere Indianer“

Denke aber immer daran: neben der Freude am fahren, der grenzenlosen Freiheit ist das Motorradfahren auch immer mit einem Risiko verbunden. Wer nicht mit Verstand Motorrad fährt und der „bessere Indianer“ ist lebt gefährlich… Berny

Was meine ich mit „der bessere Indianer“

Dinge die beim fahren eines PKW nicht zum Sturz führen können sind für den Zweiradfahrer  durchaus gefährliche Situationen:

  • Laub
  • Sand
  • Rollsplit
  • Salz auf Küstenstrassen
  • Löcher in der Fahrbahn
  • Fahrbahn Ausbesserungen durch Bitumenstreifen
  • Schlechter Fahrbahnzustand
  • u.a.

Daher ist es notwendig immer voll konzentriert zu fahren, vorausschauend die Fahrbahn auszulesen um der richtigen Fährte zu folgen.

Während E-Bikes  ohne Führerschein bewegt werden dürfen benötigst Du für Motorräder die richtige Fahrerlaubnis.

50 ccm Hubraum bis 45 km/h

Es wird der AM (ab 15 Jahren) oder der PKW Führerschein Klasse B benötigt

125 ccm Hubraum Zweirad

Du benötigst den A1 Führerschein oder die B196 Fahrerschulung als Erweiterung.

Zweirad bis 35 kw Leistung

Erforderlich ist der A2 Führerschein. Er kann ab 18 Jahren gemacht werden.

Zweirad über 35 kw Leistung

Die offene Führerscheinklasse A kann im Direkteinstieg ab 24 Jahre oder wie beschrieben als Aufstieg bereits mit 20 Jahren erworben werden.

Eine Zwischenlösung ist die Klasse A mit der Schlüsselzahl 80. Mindestalter 21 ermöglicht dann eine Ausbildung auf der offenen Klasse. Nach bestandener Prüfung darf dann jedoch nur bis 35 kw Leistung bewegt werden. Mit dem erreichen des 24zigsten Lebensjahr darf ohne weitere Prüfung die offene Klasse gefahren werden.

Die Kosten für den Motorradführerschein

Diese sind sehr unterschiedlich. Je nach nach Region, Fahrschule und persönlichem Fahrkönnen werden auf jeden Fall die vorgeschriebenen Sonderfahrten notwendig. Die restlichen Übungsstunden, vor allem die Grundfahrübungen,  sind dann individuell unterschiedlich.

Preisspanne

Erfahrungsgemäß liegen die Preise für Motorradführerscheine zwischen 1.300 und 3.500 Euro.

Nicht auf die leichte Schultern nehmen

Eine B196-Erweiterung für Leichtkrafträder bis 125 ccm kostet zwischen 750-950€. Die erforderlichen 4 Klasse A Lektionen  sowie die mind. 10 x 45 Minuten Fahrerschulung sollten unbedingt gemacht werden. Eine Bescheinigung zu ‚kaufen‘ ist nicht empfehlenswert und Betrug. Dies stellt eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer und für sich selber dar.

Hier noch mal als Tabelle:

Die Motorradführerscheinklassen

Führerscheinklasse Erlaubte Fahrzeuge Mindestalter
Klasse A Motorräder ohne Leistungsbeschränkung 24 Jahre (direkt) / 20 Jahre mit 2 Jahren A2-Erfahrung. A Mit SZ 80 mind 21 Jahre alt…
Klasse A2 Motorräder bis 48 PS (35 kW) 18 Jahre
Klasse A1 Leichtkrafträder bis 125 cm³, max. 15 PS (11 kW) 16 Jahre
Klasse AM Kleinkrafträder bis 45 km/h, max. 50 cm³ 15 Jahre

Zusätzlich zu den regulären Motorradführerscheinklassen gibt es einige Sonderregelungen: 

Eine klassische Mofa-Prüfbescheinigung erlaubt das Fahren von Mofas bis 25 km/h mit maximal 50 cm³ und kann bereits ab 15 Jahren erworben werden, wobei keine richtige Führerscheinprüfung nötig ist – nur ein theoretischer Test nach einer kurzen Schulung. 

Voraussetzung für die B196-Erweiterung:

  • mindestens 5 Jahre im Besitz der Klasse B
  • mindestens 25 Jahre alt
  • mindestens 13,5 Stunden Fahrerschulung (inkl. 5 Doppelstunden Praxis und 4 Doppelstunden Theorieunterricht)
    Achtung: Die Erweiterung gilt nur in Deutschland.

Trikes werden je nach Leistung entweder mit der Fahrerlaubnis Klasse B (bis 15 kW) oder mit dem Motorradführerschein Klasse A (über 15 kW, Mindestalter 21 Jahre) gefahren. Stärkere Trikes erfordern eine entsprechende Ausbildung und Prüfung, während kleinere Trikes mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden dürfen.

Mit dem Führerschein Klasse 3 (vor dem 01.04.1980 erteilt) darfst Du Motorräder der Kategorie A1 fahren. Wurde der Führerschein danach erworben, besteht keine automatische A1-Berechtigung mehr. In diesem Fall darfst Du immerhin noch Kleinkrafträder bis 50 cm³ (Klasse AM) fahren.

Übersicht: Diese Kosten für den Motorradführerschein kommen in etwa auf Dich zu:

Führerscheinklasse Ungefähre Kosten
Direkteinstieg Klasse A2 1.600–3.000 Euro
Direkteinstieg Klasse A1 1.200–2.000 Euro
Direkteinstieg Klasse A 1.800–3.500 Euro
A1 → A2 700–1.200 Euro
A2 → A 700–1.200 Euro
B196 (Klasse-B-Erweiterung) 700–1.000 Euro

Ein Teil der Ausgaben fällt auf einen Grundbetrag der Fahrschule (350 bis 700 Euro). Drin enthalten ist vor allem auch der Theorieunterricht. Der Preis für die Fahrstunden ist unterschiedlich. Eine 45 Minuten lange Übungsfahrt kostet in der Regel zwischen 70 und 90 Euro. Zusätzlich müssen zwölf gesetzlich vorgeschriebene Sonderfahrten absolviert werden, darunter fünf Überlandfahrten, vier Autobahnfahrten und drei Nachtfahrten, die jeweils zwischen 80 und 100 Euro kosten.

TÜV und Prüfungsgebühren (Stand Frühjahr 2025)

Die Theorieprüfung kostet aktuell 2499 €, für die praktische Prüfung werden für die Motorradprüfung 162,67 € verlangt. Eine Aufstiegsprüfung kostet 141,13 €.  Anmeldegebühren inkl. Prüfungsgebühren in der Fahrschule liegen  bei der theoretischen (100–130 Euro) und praktischen Prüfung (270–350 Euro).

Zusatzkosten

Denken musst Du auch an Nebenkosten

  • Erste-Hilfe-Kurs (bis zu 50 Euro)
  • der Sehtest (6–10 Euro)
  • Passfotos (rund 10 Euro)
  • Führerscheinantrag bei der Behörde ( 50–70 Euro)

 

Du bestimmst maßgeblich mit wie teuer Dein Führerschein wird und wie lange die Ausbildung dauert. Trödele nicht herum, bleib am Stück dran mit dem Lernen für die Theorieprüfung und plane ausreichend Zeitfenster für die praktisch Ausbildung ein.

Ausbildungsdauer

Pauschal kann das nicht wirklich vorausgesagt werden. Die Bearbeitung des Antrags bis zur Erstellung des Prüfauftrags beim Amt dauert je nach Führerscheinstelle zwischen 2 – 3,5 Monaten.

Rechne für die Ausbildung 6-8 Monate, abhängig natürlich auch von Deiner zeitlichen Flexibilität.

Prüfungsvorbereitung

Theorie: 

  • Theorie Unterricht
  • lernen online per Fahrren Lernen APP

Praktische Ausbildung:

 Grundfahraufgaben:

  • Slalomfahren,
  • das Ausweichen mit und ohne Bremsen
  • die Notbremsung
  • sowie Schrittgeschwindigkeits Fahrmanöver

Benötigt werden Balance, Fahrzeugkontrolle und schnelles Reaktionsvermögen. Dann geht es ab in komplexe Verkehrssituationen. Kurvenfahren auf Landstraßen und enger Stadtverkehr müssen trainiert werden.

  1. Fahrschulen vergleichen:  Vergleiche nicht nur die Grundgebühr, sondern auch die Preise pro Fahrstunde, die Kosten für Sonderfahrten und die Prüfungsgebühren. Vor allem aber achte darauf ob in der Fahrschule die Leidenschaft für die Motorradausbildung vorhanden ist. Fährt Dein Ausbilder die meiste Zeit mit dem Motorrad mit bist Du definitiv in den richtigen Händen…
  2. Paketangebote nutzen: Viele Fahrschulen bieten vergünstigte Pakete an, wenn Du gleichzeitig den Auto- und Motorradführerschein machst. Schiebe Führerscheine nicht auf die lange Bank – da die Preise jährlich steigen, solltest Du den Lappen so schnell wie möglich erwerben.
  3. Stufenführerschein: Wer mit A1 (ab 16 Jahren) oder A2 (ab 18 Jahren) beginnt, kann später durch den Stufenaufstieg auf eine höhere Führerscheinklasse wechseln. Dabei entfällt die Theorieprüfung, und es ist nur eine verkürzte praktische Prüfung erforderlich, wodurch die Ausbildungskosten um bis zu 1.000 Euro niedriger sein können als beim direkten Einstieg in A.
  4. Fahrpraxis sammeln: Je mehr Fahrpraxis Du vor den Fahrstunden sammelst, desto weniger Übungsstunden sind notwendig. Nutze Verkehrsübungsplätze oder übe mit einem erfahrenen Motorradfahrer auf privaten Flächen, um grundlegende Fahrtechniken wie Anfahren, Bremsen und Schalten zu verbessern.
  5. Theorie aufbessern: Durch die theoretische Prüfung zu fallen, kann in vielen Fällen vermieden werden. Im Internet gibt es hilfreiche digitale Lernangebote, unter anderem die Führerschein-App des ADAC (für Mitglieder) oder andere kostenfreie Lernhilfen.